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FS_1-95
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Ludewig!
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1995-02-03
|
4KB
|
73 lines
In dieser Artikelserie im Fehlstart soll es um aktuelle wissenschaftliche
Probleme und Forschungen gehen. Wir wollen damit a) Euer Problembewußtsein
schärfen und b) einen Beitrag zur Verbreitung von Wissen und Gewissen
leisten. Dazu wollen wir jedesmal einen bekannten Fachmann einladen, der
uns aus seinem Forschungsgebiet den Stand der Dinge mitteilt. Die Serie
wird gestartet mit einem Beitrag des großen Zeit- und Sachforschers Tim
P. Juretzki, der mit seinem Konzept der multikausalen Weltstruktur einen
entscheidenden Schritt in der sogenannten Speziellen Sachforschung wagte.
Juretzki erkannte schon 1989: "Nichts geschieht ohne Grund. Je begründbarer
eine Handlung ist, desto einfacher ist sie für uns zu verstehen. Daraus
folgt unmittelbar, daß, wenn nichts geschieht, uns die Gründe für dieses
Nicht-Geschehen verborgen bleiben müssen. Eine gefährliche Zwangsläufig-
keit !"
Für seine brillant-scharfsinnigen Gedanken erhielt Juretzki 1992 den mit
viel Ruhm und Ehre dotierten Güldenen Forscherpreis der Rockgruppe "Purple
Schulz".
Von Tim P. Juretzki
Diesmal soll sich alles um ein zeitgeschichtliches Phänomen drehen, dessen
Existenz mittlerweile sogar der Bayer anerkannt hat. Alle wissen es, aber
keiner spricht darüber: Große, ja geradezu weltbewegende Dinge passieren
in unserer Zeit.
Niemand kann mehr bestreiten, daß sich unsere Welt in den vergangenen
Jahren stark gewandelt hat. Noch vor drei, vier Milliarden Jahren passierte
bei uns so gut wie gar nichts. Die Zeit floß dahin, ohne vom Lauf der
Welt großartig beeinflußt zu werden. Heute hat sich die Situation komplett
gewandelt: Die Zeit scheint vielerorts stillzustehen, während das Tempo
des Seins beängstigend angestiegen ist. Niemals zuvor gelangte man rascher
von einem Ort (nennen wir ihn "A") zu einem anderen Ort ("B"). Anders
ausgedrückt: Eine gegebene Zeitdifferenz delta_t kann in unserer Zeit zu
weit größeren Lokalitätsänderungen genutzt werden, als sich noch unsere
Vorväter in ihren künsten Träumen vorgestellt hatten. Setzt man ein
gewisses Maximum an Lebensaktivität voraus, folgt hieraus unweigerlich
die globale Passivitität, die zu einem bestimmten Zeitpunkt des Lebens
einsetzt, ja einsetzen muß ! Radikale Zeitkritiker wie Jonas P. Stahlmann
vom Großen Denkerzentrum Passau erkennen hierin ein gefährliches Moment
der Moderne: "Die Passivität des Einzelnen wird bedingt durch die Hektik
des Ganzen", bringt Stahlmann seine nur auf den ersten Blick widersprüch-
lich erscheinenden Gedanken auf den Punkt, "wer viel Zeit und wenig
Aufgaben hat, leidet oft an Langeweile". Mit der ihm eigenen analytischen
Kühle wettert Stahlmann gegen alle Anhänger des positivistischen Flügels
innerhalb der Zeitforschung: "Langeweile macht eben keinem Spaß ! Wer
etwas anderes behauptet, ist ein unwissenschaftlicher Lügner."
Steve P. Benkovic, der große alte Mann der amerikanischen Sachforschung,
setzt hier ganz andere Akzente. In seinem kürzlich erschienenen Buch
"Genese der Welten. Über die Dinge an sich" entwickelt er auf atemberau-
bende Weise ein sozio-kulturelles Bild des Phänomens "Zeit", das alle
bisherigen Vorstellungen sprengt und unmittelbar plausibel erscheint.
"Die Zeit", doziert Benkovic mit der Gewißheit seiner langjährigen
wissenschaftlichen Erfahrung, "kann nicht verglichen werden mit Musik,
Farben oder der Gesellschaft. Die Zeit ist ein ganz eigenständiger
evolutionärer Komplex - rastlos der Ewigkeit als endgültigem Zustand
entgegenstrebend."
Benkovic...
Tja, hier beende ich mal diesen Text. Irgendwie sollte diese Geschichte
sehr lustig und vergnügsam werden, doch leider, leider bemerkte ich schon
nach wenigen Zeilen, daß daraus wohl nichts werden sollte. Hand auf's
Herz: Mußtet Ihr beim Lesen auch nur ein einziges Mal lachen oder zumindest
schelmisch schmunzeln ? Nein. Und das gehört zu den schlimmsten Dingen,
die einem Witzemacher/Possenreißer überhaupt passieren können.
Nun ja, löschen wollten wir den Text aber auch nicht. Betrachtet ihn
deshalb als schlechtes Beispiel, als Mahnmal sozusagen ! Quält Euch durch
den Text und sagt laut: "So nicht !"
Dann setzt Euch an Euren Compie und schreibt für die nächste Ausgabe einen
besseren Text (oder am besten zwei oder drei oder...).